Stein für Stein auf dem richtigen Weg

Stein für Stein auf dem richtigen Weg

Familienunternehmen Karl Strohmaier GmbH für den Klimaschutz

1964 legten die Gebrüder Strohmaier mit dem Erwerb der Kiesgrube in Neuenburg-Grißheim den Grundstein für die über 50-jährige Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Seitdem hat sich viel getan. Besonders in Sachen Nachhaltigkeit ist das Unternehmen ein Vorreiter in der Betonbranche.

Links der Zuschlagstoff für „Recyton“, rechts Kies 8/16, beides hergestellt im
Werk Neuenburg-Grißheim.

Seit dem Frühjahr 2022 stellen wir auch
R-Beton her. Schon während der
gemeinsamen Entwicklung durch die
Strohmaier- und P&S-Betontechnologen
haben wir eigens den Produktnamen
Recyton“ schützen lassen.

Ludger Strohmaier, Geschäftsführer Karl Strohmaier GmbH

Ludger Strohmaier (links) und Andreas Schlemmer (rechts) vor dem Werk in Maulburg.

Die beiden neuen elektrischen Fahrmischer leisten im Fuhrpark der Firma Strohmaier einen Beitrag zum Klimaschutz – sie sparen im Jahr etwa 18 bis 28 Tonnen CO2 ein.

Mehr Infos finden Sie hier.

Alles aus einer Hand – das Motto wird bei Strohmaier großgeschrieben. Ob es sich um die Gewinnung von Sand und Kies oder die Produktion von Transportbeton und Pflastersteinen handelt. Seit über 50 Jahren steht das Unternehmen Karl Strohmaier für Qualität, Vielfalt und Fachkenntnis. Nachhaltiges Handeln ist für den Geschäftsführer Ludger Strohmaier schon sehr lange ein Anliegen. Jemand wie er, der jeden Tag mit Rohstoffen umgeht, weiß natürlich auch um deren Endlichkeit. Auch die Nähe zur Schweiz, die bei der Wiederverwertung von Baustoffen führend ist, weist den Weg. Ein großer Vorteil ist, dass die rezyklierten Gesteinskörnungen aus dem Ausschuss der hauseigenen Pflastersteinproduktion entstehen. Andreas Schlemmer, Prokurist des Unternehmens, erklärt:

„Wir verwenden mit unseren Betonpflastersteinen einen sehr hochwertigen Rohstoff für die rezyklierten Gesteinskörnungen. Er ist sortenrein und kann daher gut eingesetzt werden. Versuche in unserem Betonlabor haben gezeigt, dass die Eigenschaften der R-Betone mit rezyklierten Gesteinskörnungen ich kaum von Normalbetonen unterscheiden, der direkte Vergleich weist keine Defizite auf. Bei der Entwicklung haben uns die Unternehmen HeidelbergCement und Sika sehr unterstützt.“

Der ganze Prozess hat zirka ein Jahr gedauert. Oft war viel Geduld gefragt, aber dennoch haben sich das Team und das Produkt kontinuierlich nach vorne entwickelt. Dies lag auch daran, dass alle Mitarbeiter
aus Überzeugung mitgemacht haben. Das erste große R-Beton-Bauvorhaben, ein klassischer Wohnungsbau mit einem Gesamtvolumen von zirka 3.000 Kubikmetern, wird mit Recyton beliefert.
Im Mai 2022 wurde die erste Bodenplatte mit zirka 300 Kubikmetern (Konsistenzklasse F4) problemlos
gegossen. Unter Aufsicht der Betontechnologen, die vom ersten bis zum letzten Fahrmischer
die Qualität im Blick hatten, konnte ein exzellentes Ergebnis festgestellt werden.

„Nur durch Qualität bekommt das Produkt auch die Akzeptanz bei den Verarbeitern und Kunden. Das ist auch die Vision, die wir haben, dass es einfach ein hochwertiges Standardprodukt wird“, schwärmt Ludger Strohmaier.

Er hat aber noch ein anderes Anliegen: Ihm ist wichtig, die Transportstrecken so kurz wie möglich zu halten, das kommt der Betonqualität zugute, spart Kraftstoff und Emissionen.

„Unser Fuhrpark ist in den letzten zwei Jahren um 20 Prozent kleiner geworden und das bei gleichbleibendem Ausstoß. Dies ist unter anderem durch die Verwirklichung einer Vision, die schon mein Vater hatte, gelungen: Die Gesellschaftsgründung der P&S-Beton GmbH & Co. KG mit der Firma Herman Peter KG, verbunden mit einem Werksneubau im Kieswerk Breisach-Niederrimsingen. Dadurch haben wir eine ideale Rohstoffversorgung, kurze Wege und mehr Nähe zu den Kunden im Raum Freiburg.“

Gerade in der heutigen Energiekrise zeigt sich, dass das Unternehmen schon vor vielen Jahren die richtigen Ansätze hatte. Damit nicht genug, passend zur Einführung von Recyton fahren neuerdings zwei Fahrmischer mit elektrischem Trommelantrieb (ETM) von Liebherr den Beton schadstoffarm zur Baustelle. Pro Fahrzeug kann 25 bis 30 Prozent Dieselkraftstoff und entsprechend viel CO2 gegenüber einem herkömmlichen Mischer eingespart werden. Beim Be- und Entladen kann der Dieselmotor des ETM ausgeschaltet bleiben, das autarke System treibt die Trommel auch bei höheren Belastungen des Fahrmischers an. Emissionen auf der Baustelle werden so fast vollständig vermieden. Das Unternehmen hat schon viel bewegt, aber es ginge noch viel weiter, wenn es die Gesetzgebung zuließe.

„Bei der Aufbereitung von RC-Materialien fällt nicht nur Körnung, sondern auch Sand an. Die Qualität ist dank der guten Ausgangsstoffe konstant, hiermit haben wir schon etliche Versuche gemacht, mit dem Resultat, dass sich der Sand im richtigen Mischungsverhältnis völlig neutral verhält und vielfältig einsetzbar wäre. Neben dem jetzt schon möglichen Einsatz bei Betonwaren legen wir los, sobald es die Norm zulässt“, erklärt Andreas Schlemmer.

Das Unternehmen Karl Strohmaier GmbH lebt den Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität und dies nicht aus Zwang, sondern aus Überzeugung. Auf dem Weg dahin sind schon viele Meilensteine
erreicht.

„Wir sind als Firma Strohmaier bereit, so weit wie möglich rezyklierte Materialien einzusetzen – denn wir sehen, dass es funktioniert!“ resümiert Ludger Strohmaier.


Originalbeitrag – context · Das Magazin von HeidelbergCement · Dezember 2022