Steinenstadt Rekultivierung
Am Nordwestufer des Baggersees Steinenstadt wurde ein Flachuferbereich angelegt, der westlich an die bereits bestehende Berme anschließt. Im Gegensatz zu der durch Aufschüttung angelegten Berme konnte das Nordwestufer durch Materialabtrag angelegt und die entsprechende Standsicherheit der Uferböschung gewährleistet werden. Dadurch war es möglich, den bestehenden Ufersaum aus Kiesmaterial unterschiedlichster Korngrößen zu belassen und dahinter ein in Tiefe und Breite variierendes Flachufer anzulegen. Eingebrachtes Totholz ist geeignet, die Strukturvielfalt weiter erhöhen. Durch Schlämmsandeintrag wurde die Etablierung von Schilf in diesem Bereich gefördert, das durch entsprechende Initialpflanzungen verstärkt wurde. Diese Flachwasserzone wurde möglichst unregelmäßig und mit Tiefenvarianz gestaltet, teilweise wurden größere Steine unter Niedrigwasserstand eingebracht. Im Uferbereich der anzulegenden Inseln finden sich „sanfte“ Uferbereiche mit Neigungen von 1:8 – 1:10. Die Anordnung der Wälle bzw. Inseln erfolgte so, dass dahinter keine austrocknenden Tümpel als Fischfallen entstehen können. Die Verbindungen zum See weisen selbst bei Niedrigwasser noch eine Wasserstandshöhe von mindestens 0,5 m auf.
In die hinter den Inseln liegenden, wellenberuhigten Bereiche wurde als Substrat zur Etablierung von Schilf zusätzlich Schlämmsand mit einer Mindestmächtigkeit von 2 dm eingebracht, auch verbunden mit dem Ziel, den Flachwasserbereich für Badende zugleich unattraktiv zu machen. Ein Auswaschen des Schlämmsandes in den See verhindern die vorgelagerten Inseln und Wälle. Um weitere Stabilität zu gewährleisten, bis das Schilf mit seinen dichten Rhizomen den Schlämmsand effektiv befestigen und Erosion verhindern kann, wurde empfohlen, dem Schlämmsand einen Splittanteil von maximal 30 % beizumischen. Entlang der anderen Uferbereiche wurden bereits in früheren Jahren weitere Flachwasserbereiche angelegt und die Uferlinie entsprechend gestaltet.